Zu Weihnachten soll alles harmonisch und perfekt sein? Das besinnliche Fest verläuft erst dann entspannt, wenn man auf Perfektionismus verzichtet, auch bei der festlichen Kleidung.
Die Weihnachtstage planen
Schon einige Tage vor Weihnachten wird es in vielen Familien hektisch. Es müssen noch die letzten Geschenke besorgt werden, der Nachwuchs braucht noch etwas Festliches zum Anziehen, zudem gibt es schwer zu erfüllende Wünsche und womöglich wird noch ein Kind krank. Kein Wunder, dass Nervosität aufkommt. Wird der Braten auch perfekt? Passen noch alle noch in ihre festtäglichen Klamotten hinein? Meistens kommt es kurz vor dem Besuch der Kirche oder direkt bei der Bescherung zu einem Wutausbruch oder zu anderen Pannen.
Eins sollten sich die „Organisatoren“ bewusst machen: Es kann immer etwas schief gehen. Darum sollte man mit den Vorbereitungen lieber etwas eher anfangen, um notfalls etwas Luft zu haben. So kann noch ein Knopf angenäht oder eine Träne getrocknet werden.
Ruhig bleiben, durchatmen und nicht immer alles selbst lösen wollen: Das hilft vor allem den Eltern dabei, die Feiertage gut zu überstehen.
Wenn genug Zeit zwischen den verplanten Aktivitäten bleibt, kann Weihnachten richtig schön werden. Hauptsache, die Familie ist vereint und keiner fühlt sich übergangen.
Gute Vorsätze, schöne Erinnerungen
Diesmal soll Weihnachten besonders gemütlich werden – Konflikte sind ungewünscht – keine Hektik aufkommen lassen. Solche Vorsätze können einen in Schwierigkeiten bringen, denn manchmal ist es besser, seinen Unmut gleich auszusprechen, damit sich später kein größerer Ausbruch entlädt. Die erzwungene Besinnlichkeit sorgt nicht nur bei den Kindern und Heranwachsendes für ein beklommenes Gefühl. Dann sagt die Oma vielleicht noch: „Früher war alles schöner“ – und man möchte ihr einerseits zustimmen und sie andererseits bitten, die Klappe zu halten. Schließlich ist das Kleid der schmollenden Tochter so niedlich und auch der freche Sohn macht in dem pfiffigen Anzug eine gute Figur.
Für viele Eltern ist das früher so festliche und entspannte Fest zum Stress geworden. Sie halten sich trotzdem an den Erinnerungen fest und hoffen, dass die damaligen Zeiten wieder aufleben. Das klappt jedoch nicht, weil sich vieles verändert hat. Trotzdem kann man seine Familie positiv einstimmen und ein paar grundsätzliche Regeln aufstellen. Diese sollen die Lieben nicht einengen, sondern ihnen als Orientierung dienen.
Absprachen sind alles: Von der Kleidung bis zu Ritualen
Verhaltensregeln sind nicht gefragt, schließlich möchten alle das Weihnachtsfest nach ihren Wünschen genießen. Allerdings sollten schon die Kinder wissen, dass ein wenig Engagement von ihnen gefragt ist. Schon kleine Kinder freuen sich auf besondere Kleidungsstücke und den typischen Glanz, den das Weihnachtsfest ausstrahlt.
Die Aufregung der Kinder überträgt sich schnell auf die Erwachsenen. Dies sollten aber ein paar Dinge bedenken:
- An die Schwierigkeiten, die in ihrer eigenen Kindheit aufgetaucht sind, erinnern sie sich nicht,
- Man kann nicht jeden Wunsch erfüllen,
- Geschenke sind tatsächlich nur Geschenke,
- Traditionen sind schön, können aber auch einmal geändert werden.
Wenn man überlegt, Weihnachten einmal anders zu feiern, dann muss das natürlich mit der ganzen Familie besprochen werden. Schließlich kann nicht eine einzelne Person die anderen überstimmen.
Auch der genaue Ablauf – Krippenspiel, Besuch bei den Großeltern und vielleicht ein Treffen mit den besten Freunden – ist abzusprechen. Jeder darf seine Wünsche äußern und möglicherweise passen die verschiedenen Vorstellungen perfekt zueinander.
Besondere Vorbereitungen für das Weihnachtsfest mit der Familie
Kinder finden es spannend, sich auf das Fest vorzubereiten. Auch wenn sie noch klein sind, wollen sie allen Familienmitgliedern etwas schenken, und wenn es ein kaum erkennbares Bild wird. Mit besonderen Ritualen vergeht die Zeit bis zur Bescherung schneller: Vielleicht gehen alle zusammen zur Kirche oder die Familie macht einen Spaziergang. Auch der Besuch der Großeltern darf für viele Kinder nicht fehlen.
Für kleine Kinder ist der Zeitpunkt, wenn die Geschenke überreicht werden, das Wichtigste an Weihnachten. Doch wie verbringt man die Stunden bis dahin? Unter anderem dürfen die Kinder entscheiden, welche Kleidungsstücke sie tragen möchten – wobei die Eltern abhängig vom Kindesalter eine gewisse Vorgabe machen sollten.
In einer kleinen Familie fällt der Heiligabend oft relativ entspannt aus. Erst am folgenden Weihnachtstag, wenn die Großeltern besucht werden oder zu Besuch kommen, wird es sozusagen „offiziell“. Dann kosten die Essensvorbereitungen noch mehr Zeit. Natürlich muss auch Mamas Frisur sitzen und garantiert kommt das Bügeleisen noch einmal zum Einsatz.
Welche Kleidung ist für Weihnachten geeignet?
In vielen Familien brezelt man sich schon vor dem Kirchgang auf. Schöne Looks für die Kleinen werden zurechtgelegt, wobei die größeren Kinder natürlich mitbestimmen dürfen. Bei der Bescherung sollten sie sich trotzdem wohlfühlen: Die festliche Bekleidung darf also nicht einengen.
Manche Familien tragen am Heiligabend noch Alltagskleidung und greifen erst am ersten Weihnachtsfeiertag zu den festtäglichen Sachen: Dann präsentiert sich die Mutter im eleganten Kleid, der Vater trägt einen Anzug und die Kinder freuen sich ebenfalls darauf, ihre schicken Sachen anzuziehen. Hinsichtlich der Kleidung war früher übrigens garantiert nicht alles besser: Die festtagstauglichen Hosen für Jungen und Mädchen kratzen nämlich nicht mehr!
Nicht jedes Kind begeistert sich für festliche Kleidung, darum sollte man seinem Nachwuchs nichts aufzwingen. Wichtiger ist es, dass sich der Nachwuchs wohlfühlt. Wenn Eltern und Kinder zu einem Kompromiss bereit sind, sollte eine vernünftige Lösung zu finden sein.Eugene Kocherva
Die Vorfreude beginnt mit der ersten Planung
Manchen Familienmitgliedern graut schon frühzeitig vor Weihnachten. Wenn man jedoch bei der Planung niemanden übergeht, sollten die üblichen Befürchtungen unnötig sein.
Für die Kinder aber auch für die Erwachsenen sind vor allem die folgenden Punkte wichtig:
- Wann gibt es die Geschenke?
- Werden Weihnachtslieder gesungen?
- Gibt es einen „Dress-Code“?
- Was gibt es zu essen – und wann wird gegessen?
- Wer kommt wann zu Besuch – oder wird besucht?
- Wann wird der Weihnachtsbaum gekauft und aufgestellt?
- Wer darf den Baum schmücken?
Spätestens in der Adventszeit, wenn die Plätzchen gebacken werden, beginnen die ersten Planungen für das Weihnachtsfest. Bei einer größeren Familie sollte man früh damit anfangen, denn vielleicht haben einige Familienmitglieder eine längere Anreise.
Für ältere Kinder, die über Weihnachten ihre Freunde treffen möchten, ist ein Zeitplan ebenfalls hilfreich. So können sie die eigenen Verabredungen darauf abstimmen, sodass es kurz vor den Festtagen keinen Streit gibt.
Ganz wichtig: Die Bescherung
In einer Familie mit kleinen Kindern sollte man nicht zu lange mit dem Verteilen der Geschenke anfangen. Die Bescherung selbst kann unterschiedlich ablaufen. Oft werden die Geschenke nacheinander ausgepackt. Das ist vor allem für die Kinder interessant. Einerseits sind sie zwar ungeduldig, doch andererseits bringt das langsame Auspacken eine gewisse Ruhe hinein.
Manche Kinder konzentrieren sich nicht nur auf die eigenen Geschenke, sondern sie wollen auch die anderen Präsente für die Verwandtschaft öffnen. Das gibt ihnen eine Beschäftigung und erhöht die Spannung.
Glaubt das Kind noch an den Weihnachtsmann? Viele Zehn- und Elfjährige scheinen sich nicht ganz sicher zu sein und vermeiden das Thema. Sie reden zwar vom Weihnachtsmann, wissen aber doch, welches Geschenk von Oma oder von ihrem Lieblingsonkel ist. Damit es bei der Bescherung keine Tränen gibt, sollte man die Anwesenden vorher „coachen“ und sie bitten, keine dummen Sprüche zu machen.
Familie und andere Schwierigkeiten
Eltern und Kinder feiern zusammen Weihnachten, das scheint klar zu sein. Doch so einfach ist es keinesfalls. Kommen auch beide Großeltern-Paare? Oder sind die Eltern vielleicht getrennt? Wie viele Geschwister haben die Eltern, vielleicht möchten diese ja auch mitfeiern?
Bei größeren Familien kann schnell ein Gerangel entstehen. Die beiden Großmütter versuchen möglicherweise, sich gegenseitig zu überbieten, während es zwischen den Kindern und Kindeskindern zu Eifersüchteleien kommt. Die Besinnlichkeit geht dabei schnell verloren. Auch die Beanstandung der zu legeren Kleidung kann zum Streitthema werden.
Wichtig ist, auch in solchen Situationen nicht durchzudrehen. Man darf auch am Weihnachtsfeiertag seine Meinung sagen, sollte aber dabei freundlich bleiben. Dann gibt es eben einen kleinen Streit, und später verträgt man sich wieder. Die Atmosphäre ist danach oft sogar gereinigt und man geht entspannter miteinander um.
Warum ist die Festtagskleidung so wichtig?
Die weihnachtstaugliche Kleidung soll zeigen, dass ein besonderes Fest begangen wird. Einige Familien verzichten darauf, doch in vielen Haushalten soll das Traditionsbewusstsein durch die festliche Bekleidung bewahrt werden. Über die schönen Stücke freuen sich vor allem die Großeltern, denn sie legen meistens mehr Wert auf ein harmonisch abgestimmtes Outfit.
Wichtiger als die Kleidung ist die Festtagsstimmung, doch diese kann durch die ausgewählten Anzüge, Kleider und anderen Klamotten noch verstärkt werden. Die Kinder müssen etwas darauf achtgeben, damit auf dem weißen Hemd oder dem roten Kleid nicht gleich die ersten Flecken erscheinen.
Das Besondere gehört zum traditionellen Weihnachtsfest dazu und kann schon Kleinkindern vermittelt werden. So hat der Nachwuchs auch noch in späteren Jahren Freude daran, einen Weihnachts-Look auszuwählen.
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