Blutzuckerwerte Fettsucht: die unterschätzte Gefahr

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Was verbindet Blutzuckerwerte & Fettsucht? Viele Menschen gehen davon aus, dass ihre Blutzuckerwerte in Ordnung sind. Schließlich ist bekannt, dass nur Diabetiker ihren Blutzucker regelmäßig messen müssen. Wer also kein Diabetiker ist, der kann auch eigentlich nur optimale Blutzuckerwerte haben, oder?

Die Verbindung von Blutzuckerwerten und Fettsucht

„Blutzuckerwerte“ & „Fettsucht“ – wer diese Kombination in die Suchmaschine eingibt, der wird vermutlich sehr schnell viele Treffer erhalten, denn diese beiden Begriffe stehen in einem engen Zusammenhang. Der Blutzucker gibt die Konzentration der Glukose im eigenen Blut an. Beim Messen der Werte wird ein Arzt diese vermutlich entweder in mmol/l oder auch in mg/dl angeben. Wer gesund ist und einen normalen Blutzuckerwert hat, der liegt bei Angaben zwischen 60 mg/dl und 110 mg/dl. Der Wert ist abhängig von der Einnahme der letzten Mahlzeit. Liegt diese noch nicht so weit zurück, kann er bis auf 140 mg/dl ansteigen, ohne besorgniserregend zu sein. Es ist erwiesen, dass Blutzuckerwerte bei übergewichtigen Menschen deutlich in die Höhe gehen können. Während der durchschnittliche Wert bei gesunden Menschen bei unter 100 mg/dl liegt, ist der Durchschnittswert bei übergewichtigen Menschen über 126 mg/dl und das dauerhaft und nicht nur nach der Nahrungsaufnahme.

Infografik: Informationen zur Fettsucht. Zunahme des Bodymass-Index (BMI) zwischen 1980 und 2008 - Frauen.

Infografik: Informationen zur Fettsucht. Zunahme des Bodymass-Index (BMI) zwischen 1980 und 2008 – Frauen.

Warum spielt der Blutzucker bei Fettsucht eine Rolle?

Stoffwechselstörungen sind einer der Gründe für Übergewicht und können durchaus auch mit einer Fettsucht einhergehen. So zeigen Untersuchungen betroffener Menschen zudem erhöhte Entzündungswerte. Das Problem dabei: Die Leber produziert Entzündungsproteine, es kommt zur Ausschüttung von TNF-alpha und die Energieversorgung der Zellen sinkt ein. Der Blutzucker erreicht in der notwendigen Menge nicht mehr die Zellen, die Reaktionen des Körpers können folgende Punkte sein:

  1. Umwandlung von Zucker in Fett
    Zucker, der im Blut verbleibt, erhöht die Blutzuckerwerte deutlich. Die Ausschüttung von Insulin nimmt zu, Energie aus den jeweiligen Fettzellen kann nicht mehr genutzt werden und die Blutzuckerwerte steigen an.
  2. Sinkender Energieverbrauch
    Die Zellen werden nicht mehr mit ausreichend Energie versorgt, der Körper bekommt mitgeteilt, dass er weniger Energie verbrauchen soll. Das Problem in diesem Fall ist, dass nicht mehr so viel Kalorien verbrannt werden und das Körpergewicht auf die Dauer steigt.
Infografik: Informationen zur Fettsucht. Zunahme des Bodymass-Index (BMI) zwischen 1980 und 2008 - Männer.

Infografik: Informationen zur Fettsucht. Zunahme des Bodymass-Index (BMI) zwischen 1980 und 2008 – Männer.

Schlechte Blutzuckerwerte bei Fettsucht: diese Folgeerkrankungen sind möglich

Die Fettsucht kann sich nicht nur auf die Blutzuckerwerte auswirken sondern auch Folgeerkrankungen nach sich ziehen, die mit den Blutzuckerwerten in Verbindung stehen. Diese Folgeerkrankungen, die hier auftreten können, sind beispielsweise:

  1. Die Entstehung von Diabetes mellitus
    Der dauerhaft erhöhte Insulinspiegel sorgt dafür, dass die Rezeptoren nicht mehr sensibel genug sind und die Menge abnimmt. Der Blutzuckerwert kann nicht mehr gesenkt werden. Der Körper muss also auf die Dauer immer mehr an Insulin herstellen und das kann die Bauchspeicheldrüse deutlich überfordern. Das Ergebnis ist eine mögliche Entwicklung von Diabetes mellitus.
  2. Entstehung einer Fettleber
    Eine Fettsucht kann zu erhöhten Cholesterinwerten führen, die eine Schädigung der einzelnen Blutgefäßwände hervorrufen. Die typische Folge hieraus ist die Entstehung einer Arteriosklerose. Es ist dem Körper nicht mehr notwendig, das Cholesterin aus der Leber zu entfernen, was die Entstehung einer Fettleber deutlich begünstigen kann.
  3. Gefahr von Tumorerkrankungen
    Studien haben ergeben, dass mit erhöhten Blutzuckerwerten sowie einer Fettsucht auch die Wahrscheinlichkeit einer Tumorbildung steigt. Gerade in den Bereichen der Brust und Gebärmutter bei Frauen, Prostata, Darm sowie der Niere ist die Gefahr deutlich erhöht.
  4. Schlaganfall-Gefahr
    Menschen mit Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall oder auch einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Fettsucht belastet Herz und Kreislauf deutlich und wirkt sich damit negativ auf den Körper aus.

Schlechte Blutzuckerwerte erfordern bei Fettsucht, das Leben umzustellen

Fettsucht entsteht schleichend und den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, wie diese sich auf den Körper und die Blutzuckerwerte auswirken kann. Übergewicht ist jedoch immer ein Grund, etwas im Leben zu ändern und zwar sowohl an der Ernährung als auch an der Bewegung Dazu kommt, dass Stress ebenfalls ein Auslöser für die Entstehung einer Fettsucht sein kann. In erster Linie ist es also wichtig, hier die Ernährung nach und nach dauerhaft umzustellen sowie den Körper an regelmäßige Bewegung zu gewöhnen. Zudem sollte der Alltag analysiert werden. Mögliche Stressfaktoren sind zu reduzieren.

Hinweis: Radikaldiäten sowie eine schnelle Steigerung der körperlichen Aktivitäten können dem Körper mehr Schaden zufügen, als dass sie ihm Nutzen bringen. Daher sollte darauf geachtet werden, dass die Umstellung Schritt für Schritt durchgeführt wird. Eine Aufsicht des behandelnden Arztes ist ebenfalls wichtig, um gesund abnehmen zu können.


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